Von Ihrer Heilpraktikerin erklärt: Schlafstörungen (Dyssomnie)
Aus medizinischer Sicht liegen Schlafstörungen (Dyssomnien) vor, wenn das Schlafverhalten von der Norm abweicht und äußere Ursachen, wie bequemes Bett, Lärm, Raumtemperatur, Möglichkeit zum regelmäßigen Schlaf (sog. Schlafhygiene) ausgeschlossen werden können. Ich unterscheide dann im Wesentlichen vier Formen:
- Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie), bei denen zu wenig geschlafen wird, oder der Schlaf nicht erholsam ist
- Tagesschläfrigkeit, im Volksmund „Schlafsucht“ genannt, mit einem zu starken Bedürfnis nach Schlaf (Hypersomnie)
- Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (zirkadianen Rhythmusstörungen)
- Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf (Parasomien) wie Schlafapnoe (meist in Verbindung mit Schnarchen), Zähneknirschen, Schlafwandeln, Restless-Legs-Syndrom oder Angstzustände (Pavor Nocturnus)
In der Anamnese halte ich es für wichtig, die Ursachen für die Störung einzugrenzen. Längerfristig gestörter Schlaf kann Krankheit (Primäre Schlafstörung) oder nur ein Symptom für eine andere Krankheit (Sekundäre Schlafstörung) sein. Mögliche Ursachen für die obigen Störungen:
- Sehr weit verbreitet: falsche Ernährung, Nikotin, zu viel Koffein und Alkohol und Stress
- Organische bzw. neurologische Erkrankungen: Chronische Schmerzen, hormonelle Störungen, Herz- und Lungenerkrankungen, Nieren- und Darmerkrankungen u.ä.
- Nebenwirkungen von Medikamenten: Kortison, Schilddrüsenhormone, Allergiemittel (Antihistaminika), Medikamente bei Demenz, harntreibende Mittel (sog. „Diuretika“), Antibiotika, bestimmte Asthma-Medikamente, Antidepressiva wie MAO-Hemmer, Bluthochdruck-Medikamente, wie Alphablocker, aber auch: Schlafmittel mit Benzodiazepinen
- Psychische Erkrankungen: Depressionen (auch: „Burnout-Syndrom"), Psychosen, Schizophrenie, Angsstörungen
Wenn es Sie vermuten, dass eine Ursachen aus 1-3 auf Sie zutrifft, kann ich Ihnen als Heilpraktikerin helfen. Bei psychischen Erkrankungen ist mir wichtig, dass Sie hier frühzeitig einen Psychologen aufsuchen.
Mein Rat als Heilpraktikerin
Kurz andauernde Schlafstörungen sind normal. Auch Aussagen, wie „mindestens acht Stunden Schlaf“ sollten Sie als Richtwerte betrachten. Wie viel Schlaf Sie benötigen, ist so individuell, wie Sie
selbst.
Hilfreiche Hausmittel: Heiße Honigmilch, Beruhigungstees mit Hopfen, Baldrian oder Eisenkraut, eventuell Baldrian (hier ist aber die Dosierung zu beachten, zu viel Baldrian verhindert das
Einschlafen), Kneippen, Saunieren. Nicht hilfreich sind warmes Bier und überhaupt alles mit Alkohol.
Sie sollten sich behandeln lassen, wenn die Schlafstörungen andauern, sie tagsüber oft müde und unkonzentriert sind und Sie durch den gestörten Schlaf belastet fühlen. Ebenso sollten Sie professionelle Hilfe suchen, wenn Sie vermuten, dass bei Ihnen Erkrankungen vorliegen, die Ihren Schlaf beeinträchtigen oder Medikamente dafür verantwortlich sein können.