Ratgeber: So können Sie Rückenschmerzen vorbeugen
Wenngleich die Schmerzen für Betroffene ähnlich sind, können Rückenbeschwerden die verschiedensten Ursachen und Entstehungsgeschichten haben. Wenn sie nicht durch einen Unfall oder durch eine Krankheit, wie Osteoporose entstehen, ist es in vielen Fällen die Kombination aus Fehlbelastungen (z.B. durch ständiges Sitzen) und zu wenig Bewegung. Mit den folgenden sechs Tipps möchte ich Sie ein wenig sensibilisieren, etwas stärker auf die Bedürfnisse Ihrer Wirbelsäule einzugehen.
1. Vermeiden Sie Fehlhaltungen
Fehlhaltungen aller Art, aber ganz besonders beim stundenlangen Sitzen im Büro oder Auto, sorgen für Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur. Die Muskeln krampfen dann zusammen, reiben an den Wirbeln und die freie Bewegung wird gehemmt. Gerade wenn sie im oberen Wirbelsäulenbereich auftreten, kann das zusätzlich noch zu Kopfschmerzen führen.
Mein Rat: Richten Sie Ihren Arbeitsplatz nach den Empfehlungen der Berufsgenossenschaften ( ⇗ Tipps der VBG) und Versicherungen ein. Reden Sie ggf. mit Ihrem Arbeitgeber. Wenn Sie beruflich viel fahren, nehmen Sie bei Ihrem Dienstwagen eine entsprechende Sonderausstattung, z.B. Sitze mit Lordosestütze.
2. Bleiben Sie in Bewegung
Das lange Sitzen heute ist ähnlich wie das zu viele Stehen früher für den Körper (nicht nur für die Wirbelsäule) belastend. Untersuchungen haben auch gezeigt: (schonende) Bewegung bei
Rückenschmerzen ist besser, als Liegen.
Mein Rat: Auch im Büro können Sie sich bewegen: Stehen Sie z.B. bei Telefonaten auf, das verbessert auch Ihre Stimme. Außerdem gibt es viele kleine Anlässe, um sich im Büroalltag
zu bewegen, z.B. ein Getränk holen, zu einem Kollegen gehen, statt ihn anzurufen oder die Treppen, statt den Aufzug nehmen. Und wenn Sie sitzen müssen, dann probieren Sie doch mal "dynamisches
Sitzen", indem Sie die Sitzhaltung häufiger wechseln.
3. Wärmen Sie sich im Winter gut
Bei Kälte ziehen sich Muskeln zusammen und verhärten sich. Das sollten Sie unbedingt im Auge behalten.
Mein Rat: Halten Sie sich warm, aber nicht indem Sie Ihr Büro überheizen, sondern indem Sie sich warm anziehen. Ebenso sind im Winter warme Bäder, Saunieren oder auch die
Sitzheizung im Auto hilfreich für Ihre Muskulatur.
4. Stress reduzieren
Innere Anspannung überträgt sich in die Muskulatur. Wenn Sie in Ihrem Alltag unter Druck geraten, schüttet Ihre Nebennierenrinde Noradrenalin aus - damit wären Sie theoretisch in der Lage,
schnell anzugreifen oder zu fliehen. Da Sie das im Alltag meist nicht können, bleibt die Anspannung im Körper.
Mein Rat: Identifizieren Sie die Dinge, die Sie unter Druck setzen. Prüfen Sie, ob Sie sich dem wirklich aussetzen müssen. Falls ja, sollten Sie unbedingt ein Gegenwicht dazu
schaffen. Das sollte etwas sein, was Ihre innere Anspannung wirklich reduziert, z.B. Musik, Yoga, Ihr Partner, Tanzen, Spaziergänge o.ä.
5. Muskulatur aufbauen
Eine gut ausgebildete Rücken- und Bauchmuskulatur ist der beste Schutz gegen Rückenschmerzen. Trainierte Muskel sogen für eine gute Durchblutung, verhärten nicht so schnell und wärmen auch den
Körper.
Mein Rat: Sportarten, wie Joggen, Walken oder Wandern sind heute im Trend. Richtig gemacht ist das sehr gut. Noch effektiver für Ihre Muskulatur ist jedoch ein gut auf Sie
abgestimmtes Krafttraining, bei dem unterschiedlichste Muskelpartien einschließlich Ihres Rückens trainiert werden. Ein solches Training sollte durch einen ausgebildteten Trainer exakt auf Sie
abgestimmt werden.
6. Übergewicht? - Bitte reduzieren
Falls Sie zu viel auf den Rippen haben, íst das nicht nur ein Risiko für Ihr Herz und Ihre Gefäße, sondern auch für Ihren Rücken.
Mein Rat: Natürlich abnehmen. Doch hier gilt: Jeder Mensch ist einzigartig und es gibt nicht "die" Methode. Falls Gewichtsreduktion für Sie ein Thema ist, unterstütze ich Sie
gern mit einem im Ganzen auf Sie abgestimmten Konzept.